Weihnachtsbaum-Check: Regional, bio und umweltfreundlich!
Ein Großteil der in Österreich verkauften Weihnachtsbäume wird langwierig über weite Strecken aus Nord- und Osteuropa transportiert. Die meisten Bäume werden auch mit chemischen Pestiziden behandelt. Worauf man beim umweltfreundlichen Kauf eines Weihnachtsbaums achten sollte.
Bio und Regional
Auch bei Weihnachtsbäumen kann es nicht schaden, auf die Herkunft, die Kultivierung und die Art der Tannen zu achten. Jedes Jahr werden in Österreich knapp drei Millionen Weihnachtsbäume gekauft, ein Großteil davon aus dem Ausland stammende Nordmanntannen. Diese Tannenart wird auch in Österreich angebaut und muss dazu großzügig mit chemischen Pestiziden und Düngern behandelt werden, um überhaupt wachsen zu können. Sowohl weite Transportwege als auch die Schädlingsbekämpfung führen zu hohen CO2-Ausstößen und damit einem großen ökologischen Fußabdruck. Weihnachtsbäume aus Kunstoff, zumeist aus PVC mit gesundheitsschädlichen Weichmachern hergestellt, werden vielerorts als nachhaltige Alternative beworben, da sie mehrmals genutzt werden können. Von einem Kauf ist jedoch abzuraten, da Kunststoffbäume mindestens 20 Jahre genutzt werden müssten, um ansatzweise nachhaltig zu sein. Die Entsorgung des Kunststoffs ist aufwändig und kann in weiterer Folge zu einer Umweltbelastung durch Mikroplastik führen.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Regionalität und Bio-Zertifizierungen beim Kauf des Weihnachtsbaums zu berücksichtigen. Die Anschaffung eines Baums aus der Nähe sorgt nicht nur für deutlich kürzere Transportwege und ist damit umweltfreundlicher, sondern auch für eine längere Haltbarkeit des Weihnachtsbaums. Sollte die Abholung nicht möglich sein, bieten viele Verkäufer:innen eine Zustellung nachhause an. Sollte der Baum nicht gleich aufgestellt werden, ist es ratsam, diesen an einem kühlen Ort zu lagern. So behält er seinen guten Duft und hält länger. Einen guten Überblick über Baumverkäufer:innen erhält man je nach Bundesland mit verschiedenen Such-Filtern hier.
Besonders umweltfreundlich ist die Anschaffung eines bio-zertifizierten Weihnachtsbaums. Diese dürfen nach EU Verordnung 834/2007 nicht mit Pestiziden gespritzt werden und das Wachstum wird gefördert, indem das Gras oder krautartiger Bewuchs zwischen den Bäumen gemäht wird. Manche Bio-Baumkulturen werden von Shropshire-Schafen umgrast, sodass eine natürliche Mahd und Düngung stattfindet. Jeder Baum wird mit einer Herkunftsschleife gekennzeichnet, die allerdings keine Bio-Zertifizierungen beinhalten. Im Zweifelsfall sind Bäume mit Bio-Zertifizierung gegenüber regionalen Bäumen ohne Zertifizierung vorzuziehen, da auch diese mit gesundheitsschädigenden Herbiziden und Insektiziden benetzt sein können. In Innenräumen können diese gefährlichen Stoffe nicht richtig entweichen und gelangen so in die Atemwege oder auf die Haut. Eine Liste ausgewählter Händler:innen für Bio-Weihnachtsbäume kann auch auf der Seite der Umweltberatung eingesehen werden.
Ein dezent geschmückter Weihnachtsbaum spart Ressourcen ein und kann große Freude bereiten.
Lebende Bäume
Als Alternative zu toten Bäumen bietet es sich an, lebende Bäume zu kaufen oder zu mieten. Nicht jeder hat die Möglichkeit, einen Baum im eigenen Garten einzupflanzen. Es gibt mittlerweile mehrere Gärtnereien und andere Unternehmen, die Tannen, Fichten und Kiefern in verschiedenen Größen anbauen, um sie anschließend für einen bestimmten Zeitraum zu vermieten. Wer den Baum selbst umtopft oder einpflanzt, sollte einiges bei der Bewurzelung beachten und sich darüber nochmals informieren. Der Vorteil bei lebenden Bäumen liegt auf der Hand: sie können über viele Jahre aufgestellt werden und sorgen für eine konstante CO2-Speicherung. Auch für mietbare Bäume gibt es die Möglichkeit der Zustellung.
Entsorgung
Wichtig bei der Entsorgung eines Weihnachtsbaumes nach den Feiertagen ist das komplette Freimachen von Schmuck, wie beispielsweise Kugeln, Lametta oder Wachsresten. Anschließend kann der Baum auf eine der eigens eingerichteten Sammelstellen gebracht oder zerkleinert in der Biotonne entsorgt werden. Im Optimallfall wird der bio-zertifizierte Weihnachtsbaum für den eigenen Kompost oder aber auch zum Mulchen von Beeten genutzt.