Wesenufer Hotel und Seminarkultur an der Donau: Inklusion statt All-Inclusive
Ein Hotel von Menschen und für Menschen mit besonderem Focus auf die Bedürfnisse beider Gruppen.
Das Hotel Wesenufer liegt unweit der Schlögener Donauschlinge, direkt an der Schiffsanlegestelle in Wesenufer, eingebettet in eine bewaldete Hügellandschaft. Die einstige Brauerei, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen, wurde 2007 von der pro mente erworben, renoviert und in ein Seminarhotel umgebaut.
Dass in diesem Hotel einiges anders abläuft, erkennt man erst am zweiten oder dritten Blick – oder auch gar nicht. Frau G. war Leiterin eines Kindergartens, bis sie aufgrund einer schweren Erkrankung ihren Beruf nicht mehr ausüben konnte und auch Schwierigkeiten hatte, wieder in die Arbeitswelt einzusteigen. Seit 2008 arbeitet sie nun hier im Servicebereich – sie bereitet vor, deckt Tische ein, serviert und räumt ab. Weitere 55 Menschen mit so genannten psycho-sozialen Einschränkungen sind im Hotel Wesenufer beschäftigt, um später am ersten Arbeitsmarkt wieder Anschluss zu finden. Falls dies nicht mehr möglich ist, können sie, so wie Frau G., hier im Hotel einer fähigkeitsorientierten Aktivität nachgehen oder einfach gesagt ihren Job machen.
Begleitet werden diese MitarbeiterInnen von einem dreiköpfigen Sozialarbeiter-Team. Das speziell geschulte Fachpersonal des Hotels führt sie Schritt für Schritt an ihre Aufgaben heran und geht auf die individuellen Bedürfnisse ein. „Ich bin sehr gerne hier, der Umgang mit den Menschen gefällt mir am meisten“, so Frau G. Dieses - in der österreichischen Hotellerie einzigartige - Konzept, das beeinträchtigten Menschen durch die Integration in die Arbeitswelt wieder Sicherheit und Stabilität in der Gesellschaft gibt, wurde 2016 mit dem Österreichischen Inklusionspreis prämiert.
Neben dem sozialen Engagement spielt auch der weit reichende Begriff der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle im Hotel. So bekam die Ortschaft Wesenufer durch das Betreiben eines hauseigenen Minimarktes wieder eine kleine Greißlerei mit regionalen Produkten aus der Region. Ein weiteres Beispiel ist die Beteiligung an der Initiative „United Against Waste“, die sich für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen stark macht.
Vor allem das soziale Engagement kommt auch bei den Gästen gut an: „Man bekommt immer wieder ein positives Feedback und es kommt durchwegs positiv an. Es läuft natürlich nicht immer alles wie man es gewohnt ist. Aber die Gäste und auch wir haben einen gewissen Qualitätsanspruch und den wollen und können wir auch halten“, so Claudia Pauzenberger, Leiterin vom Marketing & Veranstaltungsmanagement des „Social Profit Hotels“.
Umweltfreundliche Angebote zu diesem Hotel finden Sie auf unserer Umweltzeichen-Hotel-Seite.