Foyer
© Tina Herzl. Boutiquehotel Stadthalle. 2020.

Nachhaltigkeitsziele erleben

Wie sollen wir zusammenleben - auf dieser Erde oder in einem grünen Hotel? Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert, welche seit Mai 2020 im grünsten Hotel Wiens hautnah erlebbar sind.

Seit September 2015 gibt es die „Agenda2030 für nachhaltige Entwicklung“ unter dem Titel „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“.

Das Boutiquehotel Stadthalle, unweit des Wiener Westbahnhofs gelegen, ist zu Recht stolz auf sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. 2009 wurde das Hotel mit einem Neubau in Passivhausweise erweitert. Die gesamte Energie, die hier benötigt wird, wird selbst erzeugt – und zwar mit 130m2 Solarpaneelen, einer 93m2 Photovoltaikanlage und einer Grundwasser-Wärmepumpe. Es wurde zum ersten Null-Energie-Bilanz Stadthotel der Welt und jetzt folgt der nächste Clou!

Wie können die Nachhaltigkeitsziele (engl. Sustainable Development Goals - SDG) in einem Hotelbetrieb umgesetzt und so für die Gäste erlebbar werden? Diese und viele andere Fragen stellten sich Frau Reitterer und Ihr Team. Die SDGs und Ihre Ziele sowie Unterziele werden in 17 Zimmern und im Frühstücksraum nach kreativer-innovativer Art des Hauses interpretiert. Das Österreichische Umweltzeichen traf die Sales & Marketing Managerin Maria Leifer zu einem Lokalaugenschein, um mehr zu erfahren.

SDG1 – Zimmer „Keine Armut“

Beim Betreten des Zimmers fällt der große Vorhang auf. Alle 17 Nachhaltigkeitsziele sind darauf mehrmals abgebildet. Der Blick wendet sich zum Leuchter. Einerseits im klassischen Stil, mit Kristallen behangen und sanftem Seidenstoff. Andererseits mit Steinen behangen und Verpackungsfolie bezogen? „Der Leuchter soll das Nebeneinander von Arm und Reich hervorheben“, erklärt mir Frau Leifer. Wobei die Grenzen fließend sind und Menschen sehr schnell in die relative oder in die absolute Armut triften können.

Lampenschirm
© Umweltzeichen. 2020.

SDG6 - Zimmer „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“

„In diesem Zimmer wird auf die Bedeutung von sauberem Wasser aufmerksam gemacht“ so Frau Leifer und öffnet begeistert die Tür. Die Bettdecke und das Bild an der Wand lassen schon den Wert des Wassers erkennen. Das Wiener Wasser und seine Historie, eine Erfolgsgeschichte, die nicht mehr wegzudenken ist. Von der Decke hängen drei Weinflaschen die als Lampe weiter genutzt werden.

SDG 6
© Tina Herzl. Boutiquehotel Stadthalle. 2020.

Für das detailverliebte Auge bietet sich ein weiteres Design Element neben dem Bett. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie es erkennen. Die Nachttischlampen sind aus alten Badearmaturen gestaltet.

SDG 6 - Armatur
© Tina Herzl. Boutiquehotel Stadthalle. 2020.

SDG17 – Zimmer „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“

Zur Erreichung der Ziele braucht es mehr Seilschaften, Kooperationen, Verständnis und Entschlossenheit.

Unsere Zimmer sind in Kooperation mit garbarage upcycling design, einem Verein zur Förderung der Sozial- und Kreativwirtschaft entworfen worden.

SDG 17
© Tina Herzl. Boutiquehotel Stadthalle. 2020.

Ausblick: Green Destinations für eine nachhaltigere Welt?

„Ja, bitte unbedingt!“ lächelt Frau Leifer. „Es braucht diese großen Visionen um bedeutungsvolles zu erreichen.“ Die Vorteile als Green Destinations liegen auf der Hand. Green Destinations oder Nachhaltige Destinationen bezeichnen eine Region, Stadt oder ein Gebiet welches eine ganzheitliche und nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Touristik Angeboten bietet. Kurze Wege und beste Infrastruktur beispielsweise, bieten viel Potential für Auto Alternativen. In der Gastronomie passiert schon einiges – Stichwort: biologisch und regional – und trotzdem ist noch viel Luft nach oben. Das Corona Virus hat auf viele gesellschaftliche Probleme aufmerksam gemacht. Die Auswirkung des Virus auf den Massentourismus hat - neben anderen - einen „regenerativen“ Effekt und dient vielleicht als Anstoß für eine resiliente Reisebranche.

Es herrscht ein Wechselspiel zwischen Unterkünften und regionaler Infrastruktur. Bieten die Unterkünfte eine „grünere“ Variante als die kommerziellen Hotels, kommen auch mehr Menschen, die das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt nutzen wollen.

Ob mit eigenen Innovationen oder lokalen-regionalen Handlungsansätzen, es muss was getan werden. Die gemeinsame Erkenntnis ist, dass verschiedene Probleme überall auf der Welt und gleichzeitig angegangen werden müssen und nicht regional oder thematisch beschränkt sein sollten. Die Universalität der Agenda besagt, dass alle Ziele für alle Länder gelten. Die Verantwortung für die Umsetzung der Ziele liegt also sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene. Und auch in der Tourismus Branche.

Das Boutiquehotel Stadthalle dient als Vorbild und wir sagen Danke und wünschen viel Erfolg für die weiteren Ideen und Projekte.