Das Umweltzeichen wirkt!
Sehen Sie selbst, wo das Potential für Einsparungen bei Tourismusbetrieben liegt, und wo Umweltzeichenbetriebe Geld sparen.
Bereits seit mehr als 20 Jahren können Beherbergungsbetriebe ihre umweltfreundliche Betriebsführung durch das Umwelt-Management des Österreichischen Umweltzeichens für Tourismusbetriebe optimieren. Aktuell tragen über 200 Hotels und Pensionen aus ganz Österreich das Gütesiegel. Viele davon sind bereits seit Jahren zertifiziert. Grund genug, sich einmal näher anzuschauen, wie sich die vom Umweltzeichen geforderten und von den Betrieben umgesetzten Maßnahmen in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall ausgewirkt haben. Der Verein für Konsumenteninformation erhob und analysierte daher Verbrauchsdaten von insgesamt 52 Umweltzeichen-Betrieben. Ausgewählt wurden Betriebe, die schon mindestens zwei Audits zum Umweltzeichen absolviert haben in allen Zertifizierungsprozessen von Beraterinnen und Beratern begleitet wurden.
Das Positive gleich vorweg: Sie sind am richtigen Weg! Denn insgesamt zeichnet sich in allen drei Bereichen ein sehr positives Bild ab. Deutliche Einsparungen konnten erzielt werden.
Mehr erneuerbare im Strom-Mix
Deutlich wird, dass der Anteil der erneuerbaren Energieträger im Strom-Mix in der ersten Periode der Umweltzeichen-Nutzung um mehr als 10 Prozent gestiegen ist, bei den Betrieben, die schon das dritte Audit absolviert haben, stieg er sogar um 24,5 Prozent bezogen auf das erste Audit. Nicht nur der Stromverbrauch ist gesunken, auch der Energieverbrauch insgesamt konnte um 13,3 Prozent pro Übernachtung verringert werden. Auch hier zeigt sich, dass Betriebe vermehrt auf erneuerbare Energieträger umsteigen.
Wassersparinvestitionen lohnen sich
Kleine Schritte mit großer Wirkung: Der Einbau von Perlatoren, der Tausch von Armaturen oder die Spülmengendosierung machen sich bezahlt. Das hat die Analyse der Wasserdaten ergeben, die zeigt, dass der Verbrauch pro Übernachtung um durchschnittlich fast 12 Prozent gesenkt wurde.
Weniger Abfall – weniger Kosten!
Abfallvermeidung beim Einkaufen verursacht weniger Abfall, der dann nicht fachgerecht getrennt und kostenpflichtig entsorgt werden muss. Die Analysen in den Betrieben zeigen eine Verringerung der Restabfallmenge um 17, 3 Prozent auf durchschnittlich 4,3 Liter pro Übernachtung. Beim sehr aktuellen und wichtigen Thema Vermeidung von Lebensmittelabfällen engagieren sich die ausgezeichneten Betriebe ebenfalls erfolgreich: Die biogenen Abfälle inklusive Speisereste konnten bereits in der ersten Umweltzeichen-Periode um fast ein Viertel reduziert werden.
Nachhaltig erfolgreich
Umweltzeichen-Hotels leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Die implementierten ökologischen Maßnahmen führen aber auch zu einer Kostenreduktion und unterstützen damit die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Damit zeigt sich, wie wichtig das Monitoring im Betrieb ist, um langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein.
Analyse auf Europäischer Ebene
Im Rahmen des EU Projekts STARS+20 wurden Betriebe nicht nur in Österreich sondern auch in Spanien analysiert. Bei den Betrieben ohne Umweltzertifizierung in Spanien, die von einer ökologisch sehr viel niedrigeren Ausgangssitustion starteten, konnten zum Teil schon mit kleineren Maßnahmen sehr hohe Einsparungen erzielt werden.
Der gesamte Energieverbrauch in den spanischen Unterkünften konnte um 12,5 % bis sogar fast 53 % reduziert werden. Der gesamte Wasserverbrauch in den spansichen Unterkünften konnte um bis zu 37 Prozent gesenkt werden.Bei den CO2-Emissionen erzielten die spanischen Unterkünften zwischen 12,5 Prozent und fast 50 Prozent Einsparungen.