Nachhaltigkeit in der Betriebskantine
Viele Menschen zur gleichen Zeit mit gesundem und preiswertem Essen zu versorgen, ist eine Herausforderung. Die Gemeinschaftsverpflegung in großen Betrieben und Pflegeeinrichtungen geht nun neue Wege, auch was die Nachhaltigkeit betrifft.
Die Allianz-Gruppe setzt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auf ein breites Fundament an Maßnahmen, um Verantwortung für die Gesellschaft wahrzunehmen. Die business lounge ist ein Betriebsrestaurant der etwas anderen Art. An zwei Standorten in Wien stehen den MitarbeiterInnen jeweils ein Restaurant und ein Cafe zur Verfügung. Zusätzlich wird auch noch Catering angeboten.
Geleitet wird die business lounge mit derzeit 24 MitarbeiterInnen von Michael Cihal. Für den gelernten Koch steht das Wohl seiner Gäste an oberster Stelle. „Wir sind ein teilzertifizierter Biobetrieb mit einem Bioanteil von 12 bis 15 Prozent. Außerdem sind wir Teilnehmer bei „friendly food“ und seit 2013 Umweltzeichen-Betrieb. Der Anteil an Convenience-Produkten liegt bei uns nur bei knapp 8 Prozent.“ Was nach Haubenlokal im Grünen klingt, ist hingegen ein Großbetrieb in der Stadt. Am Hietzinger Kai und in der Linzerstraße werden pro Tag insgesamt rund 1.400 leere Mägen gefüllt. Knapp ein Drittel der Gäste sind externe Personen wie Gäste oder Kunden der Allianz.
Stolz ist Cihal auf den hohen Anteil an selbst produzierten Lebensmitteln, die vorwiegend aus Österreich stammen. Die hauseigene Nudelmanufaktur verlassen pro Jahr 20 Tonnen Nudeln, hergestellt mit Bio-Gries. Österreichisches Gemüse wird vorwiegend frisch verarbeitet, lediglich bei Pommes und Blattspinat finden sich Fertigprodukte in der Küche. In den beiden Restaurants werden Stationen mit Grillspeisen, traditionellen Gerichten, Nudeln und fleischlosen Speisen angeboten.
Noch einen Schritt weiter will Cihal nächstes Jahr gehen. „Da wird es zur fleischlosen Schiene ein rein veganes Angebot geben. Das lässt sich bei einem Preis von 1,65 Euro für ein Hauptgericht zwar nicht kostendeckend machen, aber wir müssen uns die Latte hoch legen.“ Eine Philosophie, die Cihal übrigens auch in Bezug auf Gütesiegel lebt. „Ein Gütesiegel soll weh tun und etwas bewegen. Ein Zeichen, das alle bekommen, hebt sich nicht von der Masse ab. Das Umweltzeichen halte ich zur Zeit für das spannendste Label.“
Kreative Lösungen findet Cihal auch in anderen Bereichen. So kommen die biologisch komplett abbaubaren Becher für Getränke oder frische Früchte aus England. „Das, was wir wollten, gibt es in Österreich leider nicht. Die Mehrkosten decken wir aus den Einnahmen durch das Catering ab. Dosen haben wir schon länger aus dem Sortiment verbannt. Sogar einen bekannten Energy-Drink bekommen sie bei uns nur in der Flasche“, erzählt Cihal.