Best practice - Abfall vermeiden und trennen
Schon der Einkauf entscheidet darüber, wie viel Abfall am Ende des Tages anfällt. Der beste Abfall ist somit der, der gar nicht gekauft wird. Was trotzdem anfällt, muss so getrennt werden, dass die Wertstoffe einer Wiederverwertung zugeführt werden können.
Hotels mit dem Österreichischen Umweltzeichen müssen dazu ein Abfallwirtschaftskonzept vorweisen und im Haus entsprechende Behälter zur getrennten Sammlung bereitstellen. Die Gäste müssen hier durch entsprechende Informationen eingeladen werden, sich am Abfalltrennsystem zu beteiligen.
Vor den Vorhang
Florian Pointner ist Europameister. Als einziger Betrieb kommt das Biohotel Pointner in Reith bei Kitzbühel mit einer 120 Liter Restmülltonne aus, die alle 14 Tage entleert wird. Wie das geht? Pointner kauft erst gar keinen Abfall. Sein Grundsatz lautet: So viel wie möglich selbst herstellen - Brot, Gebäck, Kuchen, Marmeladen, Aufstriche und vieles mehr kommen aus der eigenen Küche – und eine durchdachte Einkaufspolitik: als vegetarischer Betrieb gibt es kein Fleisch und keine Wurst, Trockenware kommt in Papiersäcken, Milch und Rahm in Glasflaschen, Obst und Gemüse in Mehrweg-Transportverpackungen.
Erst wenn alle Möglichkeiten der Abfallvermeidung ausgeschöpft sind, wird der Rest konsequent getrennt. Pointner: „Das geht dann alles durch meine Hände, sonst wäre das nicht möglich. Eine halbe Stunde bis Stunde nehme ich mir da täglich Zeit dafür.“ Wegen der geringen Restmüllmenge gab es auch schon Wickel mit der Gemeinde. Man konnte einfach nicht glauben, dass in einem 52-Betten-Betrieb so wenig Restmüll anfällt und mutmaßte, dass da alternative Wege der Entsorgung gegangen würden.
Das 4* Hotel Regitnig am Weissensee in Kärnten ist in Sachen Mülltrennung ebenfalls ein Vorzeigebetrieb. Gemeinsam mit Gästen und Mitarbeitern gelingt es Familie Eder täglich den angefallenen Müll zu trennen bzw. zu vermeiden. Die Gäste werden eingeladen, ihren Müll bereits auf den Zimmern zu trennen. Dort gibt es entsprechende Behälter dafür. Juniorchefin Jasmin Eder: „Wir informieren unsere Gäste darüber, dass wir ein Umweltzeichen-Betrieb sind, dass wir mit unseren Ressourcen schonend umgehen möchten und bitten sie, dass sie uns dabei unterstützen.
Die Gäste tragen das sehr gerne mit.“ Auch die Müllvermeidung gelingt recht gut. Eder: „Vor allem kaufen wir alles in Gastrogrößen ein, es gibt bei uns keine einzeln verpackten Kleinportionen. Da uns Regionalität sehr wichtig ist, liefern die Weissenseer Bauern ihre Produkte direkt ins Hotel, so fällt weniger Verpackungsmüll an.“