Sustainability Challenge
© BMK_SDG

Mode- und Textilindustrie gestalten: Mit Nachhaltigkeit im Fokus!

COVID 19 hat die globale schnelle Modeindustrie (Fast Fashion) in eine tiefe Krise gestürzt und weltweit einen Dominoeffekt ausgelöst: Geschäfte und Einkaufszentren wurden geschlossen, Bestellungen storniert, Handelsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter entlassen. 

Für Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Europa, Afrika und Asien (Bangladesch, Kombodscha oder Indien) bedeuten längere Zeiten der Arbeitslosigkeit Armut, Hunger und Krankheit, da soziale Auffangnetze kaum vorhanden sind. Auch in Österreich und in Europa stehen Textilhändler und Modegeschäfte unter hohen finanziellen Druck. Bereits vor der Coronazeit waren die ökonomischen Aussichten in der Bekleidungsindustrie gedämpft und voraussichtliche starke Umsatzrückgänge und mögliche Firmeninsolvenzen verschärfen nun die Lage.

Neben den sozialen und ökonomischen Auswirkungen führt das gegenwärtige schnelle Modesystem mit hoher Produktionsgeschwindigkeit und extrem kurzer Nutzungsdauer sowie die globale Vernetzung der Branche zu enormer Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung. Insbesondere betroffen sind Wasser- und Abwasser, Chemikalien, CO2-Emissionen oder Abfälle sowohl Produktions- wie auch Textilabfälle. Damit verbunden ist auch eine Auslagerung von Umweltschäden, ökologischen und sozialen Kosten von Europa hin zu Ländern in Asien.

In den letzten Jahren hat sich in Österreich eine hoch innovative Textilindustrie etabliert. Der Bogen spannt sich von der Herstellung von nachhaltigen Cellulosefasern bis hin zu smarten technischen Textilien. So arbeitet etwa die Smart Textiles Austria Plattform erfolgreich an neuen Textil-innovationen und Produkten. Gerade diese Stärken und Zusammenarbeit haben die Herstellung von medizinischen Mehrweg Mund Nasen Masken innerhalb kurzer Zeit ermöglicht, die jetzt dringend notwendig sind!

Zukunftsbeständige, nachhaltige Textil- und Bekleidungsindustrie ins Laufen bringen

Jetzt ist ein guter Moment eine nachhaltige strategische Neuausrichtung der Textil- und Bekleidungsindustrie in den Fokus des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns zu stellen:

  • Auf welche Art und Weise können ein nachhaltiges und umweltfreundliches Design sowie nachhaltige Geschäftsmodellinnovationen zum Standard in der Textil- und Bekleidungsindustrie werden?
  • Welche Optionen gibt es, Überangebot und Übernachfrage nach „schneller Mode“ zu verlangsamen?
  • Welche neuen Möglichkeiten entstehen für regionale und lokale Textil- und Bekleidungsunternehmen?
  • Kommt es zu Veränderungen in den Einstellungen und Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher?

Bundesministerium für Klimaschutz setzt auf nachhaltige und umweltfreundliche Textilien

Textil-Kreislauf
© BMK. Design by SDG-Textilteam. 2020

Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) setzt sich für eine nachhaltige, klimaneutrale und kreislauffähige Textil- und Bekleidungsindustrie ein. Das BMK unterstützt somit eine Reihe von nachhaltigen Bekleidungs- und Textilinitiativen, Aktivitäten und Programmen von der lokalen Ebene bis hin zum internationalen Bereich, sichtbar an Hand von drei konkreten Beispielen:

Das BMK nimmt an der diesjährigen Sustainability Challenge mit dem Thema „Fast Fashion2Circular Fashion“ teil. Hierbei suchen Studenteninnen und Studenten unterschiedlicher Studienrichtungen neue Lösungen und Ansätze für eine nachhaltige Mode. Weitere Infos unter:

  • Das BMK unterstützt die Entwicklung einer umfassenden EU-Strategie für Textilien im Rahmen des neuen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft, mit dem Ziel den EU-Markt für nachhaltige und kreislauffähige Textilien auszubauen und die Entwicklung neuer nachhaltiger Geschäftsmodelle zu fördern.
    Weitere Informationen unter: https://ec.europa.eu/environment/circular-economy/