Ökologische Geschirrspültabs
Die Stiftung Warentest hat Geschirrspültabs unter die Lupe genommen. Im aktuellen Test finden sich viele Produkte wieder, die eine ökologisch bedenkliche Chemikalie enthalten, die dem Schutz von Silberbesteck dient. Doch es gibt unbedenkliche Alternativen.
Es ist nicht alles sauber, was glänzt
Geschirrspültabs werben oft mit All-in-One-Multifunktion: fettlösen, entkalken, klarspülen und so weiter. Eine der wahrscheinlich weniger bekannten Funktionen ist der Schutz von Silberbesteck und -geschirr vor Korrosion. Damit das möglich ist, wird die Chemikalie Benzotriazol eingesetzt. Diese hat jedoch nach Einstufung der europäischen Chemikalienagentur ECHA gewässergefährdende Wirkungen. Bei jedem Spülgang, bei dem ein solcher Tab verwendet wird, kommt es zur Freisetzung der Chemikalie in das Abwasser.
In der Umwelt haftet Benzotriazol an Schwebstoffen (wie zum Beispiel Algen oder Mikroplastik) und wird dann von Wasserlebewesen wie Krebsen und Fischen aufgenommen. Benzotriazol ist hormonell wirksam und führt etwa dazu, dass sich nach entsprechender Anreicherung die Fische nicht mehr vermehren können. Über die Nahrungskette kann die Chemikalie letztlich auch wieder vom Menschen aufgenommen werden.
Vorbeugung durch Vermeidung
Selbst die modernsten Kläranlagen, die eine Filterstufe mit Aktivkohle besitzen, können nur einen Teil des Benzotriazol aus dem Wasser filtern – der Rest gelangt in Flüsse und Meere und reichert sich so in der Umwelt immer weiter an. Viel einfacher ist die Vermeidung des problematischen Stoffes – schon zuhause. So muss Benzotriazol zwar nicht eigens auf der Liste der Inhaltstoffe gelistet sein, allerdings verbieten Labels wie das Österreichische Umweltzeichen, das EU Ecolabel sowie der Blaue Engel den Einsatz der ökologisch bedenklichen Chemikalie. Daher sei Konsument*innen empfohlen auf diese Gütesiegel zu achten – um durch den Kauf eines entsprechenden Geschirrspülmaschinenmittels einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Der Verzicht auf Benzotriazol bedeutet dabei auch keineswegs Einbußen im Hinblick auf gute Reinigungswirkung in Kauf nehmen zu müssen – wie ein Test der Stiftung Warentest zeigt, bei dem der österreichische Hersteller Claro mit seinen Umweltzeichen-Produkten beste Bewertungen erhielt und sowohl bei der Reinigungsleistung als auch bei den Umwelteigenschaften überzeugen konnte.