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Filmen mit Verantwortung: Kostüme und Nachhaltigkeit

Die Produktion von Filmen und anderen audiovisuellen Werken für Kinos und Fernsehen geht mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher und ist daher mit negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt verbunden. Angesichts der Klimakrise ist auch die Filmbranche gefordert nachhaltiger zu agieren. In den letzten Jahren hat diese Erkenntnis zu einer wachsenden Bewegung innerhalb der Branche geführt.

Im Jahr 2017 ist eine Umweltzeichen-Richtlinie zu Green Producing in Film und Fernsehen in Kraft getreten. Seither wurde eine Vielzahl an Filmproduktionen nach den Kriterien der Richtlinie umgesetzt und mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Neben den Kriterien für die ausführende Produktionsfirma sind Kriterien für das jeweilige Filmprojekt enthalten. Der Maßnahmenkatalog umfasst auch Maßnahmen in den Bereichen Kostüm und Maske. Wie kann also ein umweltfreundliches Kostümbild am Filmset gelingen?

Kostüm-Kreislaufwirtschaft für filmreife Nachhaltigkeit

Die Anwendung des Modells der Kreislaufwirtschaft kann in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Per Definition handelt es sich hierbei um eine Form des Wirtschaftens, welche sich prinzipiell daran orientiert die Nutzungsdauer von Materialien und Produkten zu maximieren. Dies gelingt beispielsweise durch Teilen, Leasen, Wiederverwenden, Reparieren oder Recyceln. Der große Vorteil bei Anwendung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien im Bereich der Kostüme liegt in der Minimierung des Abfallaufkommens. Jeder Artikel, der nicht neu beschafft werden muss spart Ressourcen. Das Leihen aus einem Kostümfundus ist nachhaltig und darüber hinaus auch günstiger als der Neuerwerb von Produkten. Ziel sollte es sein die Wiederverwendungsrate von Kostümen zu erhöhen. Auch ein gemeinsamer Kostümfundus in Kooperation mit anderen Produktionsfirmen kann zur Erreichung dieses Ziels beitragen.

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Nachhaltig beschaffen – aber wie?

Im Fall, dass spezielle Textilien nicht in einem Fundus vorrätig sind, müssen sie anderweitig beschafft werden. Die Beschaffung wird nachhaltiger indem bei Kauf auf Öko-Textillabels geachtet wird. Hier gilt es vertrauenswürdige Labels (z.B. nach ISO Typ 1) in Kaufentscheidungen miteinzubeziehen. Daneben ist der Einkauf aus zweiter Hand oder das Einkaufen auf Flohmärkten mit einem weitaus geringeren CO2-Fußabdruck verbunden als eine Neuanschaffung. Ein weiteres Auswahl-Kriterium der Umweltzeichenrichtlinie UZ 76 "Green Producing in Film und Fernsehen" beinhaltet die Maßnahme, dass Textilien nach den Dreharbeiten wiederum zum Verkauf angeboten oder beispielsweise an einen Kostümfundus gespendet werden. Auf diese Weise kann Abfall, welcher durch die Entsorgung der Kostüme anfallen würde, stark reduziert werden.

Zu nennen ist hier das Unternehmen DASSSELBE IN GRÜN. Das Beratungsunternehmen unterstützt Produktionsfirmen in der Filmbranche bei der Umsetzung ökologischer Kriterien nationaler und internationaler Medienproduktionen. Die Vermittlung von Know-How zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks steht hier im Fokus.

Fazit

Nachhaltigkeit gewinnt im Kontext der Filmproduktion zunehmend an Bedeutung. Auch im Bereich des Kostümbilds können umweltfreundlichere Praktiken zu mehr Nachhaltigkeit in der Filmbranche beitragen. Alte Vorgehnsweisen müssen überdacht und neu gestaltet werden. Engagierte Filmschaffende, Studios und verschiedene Institutionen setzen sich bereits jetzt aktiv dafür ein, den Ressourcenverbrauch und die Emissionen von Filmproduktionen zu reduzieren.