Green Events Austria Tagung 2024 „Verpflegung: Wer zulangen will, muss vorher die Tafel decken!“
Am 15. Oktober luden das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport zu jährlichen Green Events Austria Tagung. Unter dem Motto „Verpflegung – wer zulangen will muss vorher die Tafel decken!“ stand die Veranstaltung, organisiert als Green Event, ganz im Zeichen der nachhaltigen Event-Verpflegung.
Mit Keynotes, interaktiven Workshops und praxisnahen Impulsen bot die Tagung eine Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practises. Vertreter:innen von Veranstaltungs-Organisationen, über (Messe-) Locations, bis hin zu Catering-Unternehmen waren als Expert:innen vor Ort und diskutierten Herausforderungen und Lösungsansätze nachhaltiger Event-Verpflegung. Erfreulich war, dass viele der anwesenden Betriebe auch mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind.
Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck im Fokus
Im Rahmen der ersten Keynote beleuchtete Dr. Martin Schlatzer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau die Aspekte einer nachhaltigen Ernährung. Take-Home-Message war, dass Klimaschutz nicht ohne Veränderung von Ernährungsgewohnheiten gelingen kann, da das aktuelle Ernährungssystem erheblich zu globalen THG-Emissionen beiträgt. Die gegenwärtige durchschnittliche, omnivore Ernährung in Österreich verursacht in Summe rund 1.500 kg CO2-eq-Emissionen/Person und Jahr. Immerhin könnten in Österreich durch die Umstellung bzw. Anpassung auf eine deutlich gesündere Ernährung nach Empfehlung der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) 28,2% der dadurch verursachten THG-Emissionen eingespart werden. Dies ist auf den wesentlich geringeren Anteil an Fleisch- und Wurstprodukten zurückzuführen. Wenn die Ernährung nach Empfehlung der ÖGE überdies rein durch biologische Lebensmittel gedeckt ist entspricht es sogar einer Einsparung von 41%, verglichen mit den Emissionen der gegenwärtigen durchschnittlichen Ernährungsweise.
Manuel Klarmann von Eaternity präsentierte in der zweiten Keynote ein Tool, das ermöglicht den ökologischen Fußabdruck von Event-Verpflegung zu bilanzieren. Dieses kann helfen gezielt Maßnahmen für nachhaltigere Veranstaltungsverpflegung zu setzen.
Workshops mit praktischen Einblicken
In zwei Werkstätten wurde vertieft an zentralen Themen der Verpflegung gearbeitet. In der ersten Werkstatt „Verfügbarkeit und Kosten regionaler, biologischer und saisonaler Lebensmittel und Getränke für Green Events in Österreich“ kamen Expert:innen aus verschiedenen Bereichen zu Wort, darunter Lizenznehmer des Österreichischen Umweltzeichens (Motto Catering), der Großhandelsbranche und der Gemeinschaftsverpflegung. Sie gaben wertvolle Impulse, wie eine nachhaltige Verpflegung auch auf großen Veranstaltungen realisiert werden kann und welche Herausforderungen, Hausaufgaben und Hürden damit verbunden sein können.
Die zweite Werkstatt widmete sich den Themen „Kreislaufwirtschaft, Mehrweg und Foodwaste“. Hier wurden innovative Lösungen aus der Praxis vorgestellt, unter anderem von Vertreter:innen aus dem Logistikverbund Mehrweg, sozialen Einrichtungen und der Wissenschaft. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, wie Mehrweg-Systeme und Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung in Event-Konzepte integriert werden können.
Gemeinsamer Abschluss
Die Tagung machte deutlich, dass nachhaltige Verpflegung ein wichtiger Bestandteil von Green Events ist und ein bewusster Umgang mit Ressourcen sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll gestaltet werden kann. Beim Ausklang hatten die Teilnehmenden noch einmal die Gelegenheit, sich auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen: Als Krönung der Veranstaltung wurde die neue mit der Branche entwickelte Mehrweg- Weinflasche präsentiert und damit die Grundlage für viele weitere erfolgreiche und inspirierende Green Events gelegt.