Preisgekrönter Unterricht in der Schule am See
Im Schulgebäude der Schule in Hard am Bodensee befinden sich Volksschule und Mittelschule. Mehrstufigkeit und Teamteaching sind hier gelebter Alltag.
Das innovative Gebäude der Schule am See in Hard wurde 2018 fertiggestellt. 2019 erfolgte die Nominierung dieser Schularchitektur für den Staatspreis „Architektur und Nachhaltigkeit“. Im September 2021 erhielt das pädagogische Team den Österreichischen Staatspreis „Innovative Schule“. Seit April 2022 darf die Schule am See das Österreichisches Umweltzeichen führen. Der Award „Bessere Lernwelten“ zählt seit Oktober 2022 ebenfalls zu den Auszeichnungen der Schule, bei der lernfreundliche Architektur und zeitgemäße Pädagogik untrennbar miteinander verbunden sind.
Video: Schule am See: Biodiversität, Umwelt und Soziales. Copyright by Schule am See, Hard.
Am Bodensee. Die Schule am See – gemeint ist der Bodensee, denn die Vorarlberger Marktgemeinde Hard liegt am Ufer des „Schwäbischen Meers“ – ist daher eine wahrhaft ausgezeichnete österreichische Bildungseinrichtung. Im Schulgebäude befindet sich Volksschule und Mittelschule. So ist schon allein räumlich der Übertritt von der vierten Klasse Volksschule in die erste Klasse der Mittelschule einfach und wohl auch selbstverständlich.
Alle gemeinsam. Dem Schulleitungsteam gehören Karin Dorner, Christian Grabher, Ulla Riedmann und Julia Bohle an. 82 Lehrpersonen unterrichten 363 Volksschulkinder und 282 Mittelschüler:innen jahrgangsübergreifend in Clustern. „Wir realisieren ein pädagogisches Konzept der Mehrstufigkeit mit Teamteaching in ansprechenden Lern- und Erfahrungsräumen“, erzählen uns Karin Dorner und Christian Grabher.
Exzellenter Unterricht braucht architektonische Qualität. Für die erwähnten ansprechenden Lern- und Erfahrungsräume braucht es ein entsprechendes Schulgebäude. Und dieses ist in Hard vorhanden: Der Neubau wurde nach den Plänen von Baumschlager Hutter Partners (https://baumschlagerhutter.com) errichtet. Und zwar auf Basis des genannten pädagogischen Konzeptes der Mehrstufigkeit. Dieses Konzept unterstützte auch der Bauherr: die Gemeinde Hard.
Außerordentliche Lage. Die Architekten beschreiben den gelungenen, im September 2018 fertiggestellten Bau so: „Die außerordentliche Lage der Schule, also ihre Nähe zum See und der unverbaute Blick zum Seeufer, führen zu einer Gebäudestruktur, die sich Richtung Wasser öffnet und den Raum zwischen See und Sporthalle aufnimmt. Als Clusterschulen sind die Volks- und Mittelschule so organisiert, dass ein hohes Maß an Flexibilität die Anordnung der Strukturteile bestimmt.“
Frei organisierbar. „Die Geschosse sind Plattformen für unterschiedliche Arbeitsanordnungen, die alle mit dem Außenraum sehr eng verknüpft sind. Höfe und die Eingangsbereiche können vielfältig an das Umfeld andocken, die innere Erschließung ist mehr Dorf als Straße, der Cluster gibt Raum für frei organisierbare Zusammenarbeit, und die Klassen selbst können ein Ort der Ruhe sein.
Der Schulbau wurde 2019 für den Staatspreis „Architektur und Nachhaltigkeit“ nominiert. Im Oktober 2022 wurde die Schule am See wurde mit dem Award „Bessere Lernwelten“ in der Kategorie Sekundarstufe I ausgezeichnet. Dieser Preis wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung an Projekte vergeben, deren Zusammenspiel von architektonischer Qualität und pädagogischem Konzept beispielhaft ist.
Eigenverantwortung und Leistungswege. In der Schule am See wird der Grundsatz „Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen“ gelebt. In drei „Lernhäusern“ werden Kinder und Jugendliche miteinander unterrichtet: Die Schulstufen 1 bis 3, dann 4 bis 6 sowie 7 und 8 lernen gemeinsam in „Clustern“. So fällt auch der Übergang von der Primar- zur Sekundarstufe besonders sanft bzw. „unbemerkt“ aus. „Eigenverantwortliches Lernen und kurze, frontale Lernimpulse wechseln ab, wodurch Schüler:innen enorm profitieren. Leistung ist uns sehr wichtig, und wir finden Wege, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sie zu erreichen“, erklären Karin Dorner und Christian Grabher das unterrichtliche Geschehen in der Schule am See. So können „Lernbüros“ von den Schüler:innen in freien Lernphasen besucht werden. Dort werden Aufgaben individuell gelöst. Durch die Durchmischung der Jahrgänge kommt es automatisch zur Erhöhung der Sozialkompetenz. Integration wird als etwas ganz Selbstverständliches erlebt!
Bildungsgebäude! Die Schule am See ist damit ein österreichisches Erfolgsmodell. Sie zeigt deutlich, was möglich ist, wenn Architektur und Pädagogik gemeinsam ein Ziel verfolgen: Die bestmögliche, in die Zukunft weisende Bildung aller Schüler und Schülerinnen!